England 1238: Die junge Adela of Waringham und Bedric, Sohn einer leibeigenen Bauernfamilie, sind zusammen aufgewachsen. Während Adela als Hofdame zur Schwester des Königs geschickt und später mit einem Ritter verheiratet wird, schuftet Bedric auf den Feldern von Waringham - dem Elend der Leibeigenschaft und der Willkür von Adelas Bruder ausgeliefert. Als die Situation unerträglich wird, flieht er, nicht ahnend, dass Adela von ihm schwanger ist. In London begegnet Bedric Simon de Montfort, dem charismatischen Schwager des Königs. Als 1258 Seuchen und Missernten über das Land ziehen, bricht ein Krieg aus, der eine neue Zeit einläutet. Doch Bedric und Adela haben einander nie vergessen ...
Seit ich vor mehr als zwanzig Jahren das erste Buch der Autorin gelesen habe, bin ich Fan. Regelmäßig habe ich mich in ihre vielseitigen „Schinken“ vertieft und bin in vergangene Zeiten abgetaucht. Jedes Mal war ich begeistert und schneller mit dem Buch fertig als gedacht – trotz der vielen, vielen Seiten. Als ich nun hörte, dass es mit der Waringham-Saga weitergeht bzw. einen neuen Band gibt, konnte ich natürlich nicht widerstehen und musste das Buch so schnell wie möglich lesen.
Wieder war ich ziemlich angetan von der Geschichte und den ausschweifenden Erzählungen rund um die Familie Waringham. Es hat mir wieder gut gefallen und ich war schnell in der Vergangenheit und der verstrickten Lebensgeschichte der Figuren gefangen. Es war nicht mehr ganz so wie früher, der Zauber hat etwas nachgelassen, aber es hat mich immer noch sehr gut unterhalten.
Die Hauptfigur ist eine interessante, starke Frau und ich fand es cool, dass hier eine Frau so im Mittelpunkt steht. Die vielen Schlafzimmerszenen waren mir ein bisschen zuviel und hätten meiner Meinung nach nicht sein müssen. Manchmal reicht die Fantasie, finde ich.
Insgesamt ein starkes Buch – nicht nur von den Seiten her, das mir gut gefallen hat. Man bekommt einen guten Eindruck in das damalige Leben und die Verhältnisse. Wie wer gelebt hat und wovon abhängig war, wie schwierig vieles war, was uns heute so einfach erscheint und wie anders der Alltag einfach war. Das hat mir gut gefallen, da war die Recherche wieder topp. Weil mich das Buch aber nicht mehr so verzaubert hat wie seine Vorgänger, gibt es leider einen Punkt Abzug.
Absolute Leseempfehlung! Bildgewaltig, emotionsvoll und lehrreich!
Gina1627 am 30.11.2022
Bewertet: Buch (Gebundene Ausgabe)
Als Fan von Rebecca Gablés Romanen und insbesondere ihrer Waringham-Saga war Band 7 für mich ein Lesemuss! Wieder einmal kann ich nur sagen, dass sie mich Dank ihrer fesselnden und spannenden Erzählweise mit ihrem 926-seitengewaltigen Werk begeistert hat und ich wie in einem Sog durch diese bildgewaltige und emotionsvolle Geschichte gesuchtet bin und ganz nebenbei viel Lehrreiches über Englands Historie in der Zeit von 1238 bis 1265 mitgenommen habe. Eine Epoche, die bestimmt wurde durch Henry III, einem schwachen König und seinem Schwager Simon de Montfort, Earl of Leicester, der für mich eine beeindruckende Persönlichkeit war, da er sich gegen alle Widerstände für eine Reformierung der Machtverhältnisse und auch für die Rechte des kleinen Volkes eingesetzt hat. Eingebunden in die spannenden Geschehnisse der damaligen Zeit wurde die bittersüße Liebesgeschichte von Adela of Waringham und Bedric Archer, zwei jungen Menschen, die als Milchgeschwister schon von Kindesbeinen an eine tiefe Verbundenheit teilen, erzählt. Aussichtslos scheint eine gemeinsame Zukunft zu sein, da eine Ehe zwischen einer Adligen und dem Sohn aus einer leibeigenen Bauersfamilie unmöglich ist. Um einen gleichgestellten und wohlsituierten Partner zu finden und höfischen Schliff zu bekommen wird Adela von ihren Eltern nach Odiham zu Eleanor de Montfort, der Schwester von König Henry geschickt, wo sie sich schnell zu ihrer Dame D’Honneurs mausert und eine Ehe mit Joshua of Meriden eingeht. Bedric bleibt in Waringham und hadert mit seinem Dasein als Höriger und dem auf sich gezogenen Hass von Adelas Bruder Raymond. Für seinen Traum, frei zu sein und seine große Liebe wiederzusehen, geht er viele Risiken und Wagnisse ein, die ihn vorantreiben und in ungeahnte Bahnen lenken.
Sehr ausdrucksstarke und lebendige Charaktere mit Ecken und Kanten und die damalige düstere, entbehrungsreiche und grausame Zeit haben diesen Roman zu einem ganz besonderen und atmosphärischen Leseerlebnis gemacht. Rebecca Gablé ist es hierbei hervorragend gelungen die Lebenssituationen der unterschiedlichen Gesellschaftsschichten darzustellen. Viele Menschen kämpfen ums Überleben und andere für ihre Gier nach Macht und Reichtum. Aufgrund der Vielzahl an Protagonisten und Namen ist ein aufmerksames Lesen erforderlich und ich war dankbar über das Personenregister am Anfang des Buches. Die meisten der Charaktere waren mir sofort sympathisch und ich habe mit vielen mitgefiebert. Am meisten beeindruckt haben mich Bedric durch seinen Mut, seine Zielstrebigkeit und seine Hilfsbereitschaft, aber auch Simon de Montfort, der nicht nur das Wohl seiner Familie, sondern auch das des Volkes im Auge hatte. Seine vorrausschauende, moderne und strategische Denkweise hat mir imponiert. Doch auch Adela und Simons Ehefrau Eleanor habe ich in mein Herz geschlossen. Zwei starke, leidenschaftliche und kluge Frauen, die zusammen durch viel Höhen und Tiefen gehen und sich gegenseitig vertrauensvoll unterstützen. Absolut polarisierend fand ich Raymond of Waringham und König Henrys Halbbrüder de Lusignan, die alle grausam, skrupellos, hinterhältig, raffgierig, rechtslos und nur auf das eigene Wohl bedacht waren. Aber wie immer machen diese Charaktere auch einen großen Reiz in der Geschichte aus.
Sowohl die private Entwicklung der Charaktere als auch die politischen Geschehnisse, die die Historie vorgegeben hat, wurden im Laufe der Geschichte immer dramatischer und spannender und ich fand es sehr gelungen, wie raffiniert Rebecca Gablé den Abschluss ihres Romanes gestaltet hat.
Mein Fazit:
Ein absoluter Pageturner, bei dem mich besonders auch noch das Nachwort beeindruckt hat, in dem die Autorin dargestellt, wieviel Wahrheit und Fiktion in ihrem Roman steckt und mit welcher gefühlten Leichtigkeit und Professionalität sie beides miteinander verwoben hat. Die große und akribische Recherchearbeit für dieses Werk ist die ganze Zeit spürbar. Von mir erhält der Roman eine absolute Leseempfehlung und hochverdiente 5 Sterne!
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Der siebte und neue Band der Waringham Saga liegt zum Lesen bereit. Adela, Tochter der Waringhams und der Leibeigene Bedric verbindet viel. Während Missernten und Hungersnot über England ziehen, bricht ein Krieg aus, der noch mehr Verwüstung und Leid bringt. Doch Adela und Bedric verbindet ein starkes Band und bleiben miteinander verbunden.
Mehr können sich Mittelalter-Begeisterte nicht wünschen!